Drake Passage - die Überfahrt

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Durch die DRAKE Passage

Die Drake Passage ist die berüchtigte Überfahrt zwischen Feuerland und der Antarktis. Vorbei an Kap Horn sind die wildesten Gewässer der Welt zu durchqueren, mit Stürmen und hohem Wellengang. Nachdem wir schon am Flughafen Ushuaia vom Busfahrer beim Transfer zum Schiff auf 2 Tage "Shake Drake"vorbereitet wurden, hatten wir das Schlimmste befürchtet.

Stattdessen erlebten wir auf unserer 1. Reise mit der MV FRAM eine ganz ruhige See und wir spotteten "Lake Drake", was man natürlich nicht tun darf. Neptun nimmt das übel, und hat es uns sowohl auf der Rückfahrt wie auch auf unserer 2. Reise mit der MS Hamburg, diesmal auf Hin- und Rückahrt, übel heimgezahlt. Davon erzähle ich später.

Ich hatte gute Gelegenheit, mich mit Tierbeobachtungen zu beschäftigen. Ich hatte Gelegenheit zu vielen Hundert Fotos von Walen und Seevögeln wie Albatrossen und Sturmvögel. Beide Vogelarten sind Flugkünstler erster Klasse, gleiten nur Zentimeter über das Wasser und sind plötzlich hoch oben in der Luft, um wieder hinabzustoßen. Alles ohne einen Flügelschlag, nur durch Ausnutzen der Winde.

Nicht leicht zu fotografieren! Von den vielen Hundert Versuchen sind lediglich eine Handvoll Fotos dieser wunderbaren Vögel so geworden, dass ich sie zeigen kann.

Einfacher zu fotografieren sind die Wale, sie sind ja groß genug. Und nach dem Gemetzel der industriellen Walschlächter im vorigen Jahrhundert ist die Population vieler Walarten auf einem guten Weg! Insbesondere Buckelwale und Zwergwale sind sehr häufig zu sehen und zählen heute nicht mehr zu den gefährdeten Arten der Roten Artenschutzliste.

Das größte Säugetier unserer Erde, der Blauwal, dagegen wäre ein echter Glückstreffer gewesen, der uns nicht vergönnt war. So selten, dass eine Meeresbiologin, die uns als wissenschaftliche Lektorin begleitete, und deren Forschungsgebiet Meeressäuger sind, gestand, dass sie in all den Jahren ihrer Forschertätigkeit noch keinen einzigen Blauwal zu Gesicht bekam!

  • Hygiene

    Im Antarktisvertrag sind einige Pflichten für Besucher festgeschrieben: dazu gehört die Ausrüstung gründlich zu reinigen. Wir sind verpflichtet, alle Taschen, Kleidung etc. gründlich zu reinigen. Kein Schmutz darf an den Schuhsohlen sein, kein Samenkorn irgendwelcher Unkräuter unserer Heimat darf eingeschleppt werden. Alles muss mit dem Staubsauger gereinigt werden, die Besatzung hilft und kontrolliert

  • Einkleidung

    Zur Hygiene gehört die Vorschrift, nichts Fremdes einzuschleppen. Taschen müssen gereinigt werden, wir müssen unterschreiben, nichts ohne vorige Reinigung mit an Land zu nehmen. Bei Verstoß droht die Verweigerung des Landgangs oder gar empfindliche Strafen. Um es einfach zu halten erhalten wir auf dem Schiff fabrikneue wasser- und winddichte Jacken. So ist Sterilität garantiert.

  • Einweisung

    Vor jedem Landgang erhalten wir ein ausführliches Briefing, was uns erwartet, aber auch wo besondere Gefahren liegen, und wie wir uns zu Verhalten haben.

    Die letzte Entscheidung über den Landgang liegt bei Anja, die viele Jahre Erfahrung in der Arktis hat, mit Inuit gelebt und auf der Jagd war und viel von ihnen gelernt hat. Ebenso ihr Team, von denen viele aktive Forscherjahre in Arktis und Antarktis verbracht haben.

    Diese unglaubliche Erfahrung hat der Kapitän bedingungslos respektiert. Wenn Anja entschied, das ist zu gefährlich, dann fuhr das Schiff weiter, auch wenn die Passagiere ungeduldig wurden. Und wenn Anja grünes Licht gab, dann ließ der Kapitän die Anlandungsboote zu Wasser.

  • Aus- und Einstieg

    Es ist absolute Pflicht, keine Samen und eventuelle Keime in die Tierkolonien und Umwelt zu verschleppen. Allzu empfindlich ist das Ökosystem. Deshalb werden sowohl beim Aus- und besonders beim Einstieg an der Luke die Stiefel und Kleidung mit einer Desinfektionslösung von der gründlich abgesprüht.

DRAKE PASSAGE - Impressionen der Überfahrt

    • MV FRAM - unser Expeditionsschiff auf der ersten Reise

      In Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt im argentinischen Feuerland, erwartet uns die FRAM. Sie befördert rund 200 Passagiere, ist mit ihrer Eisklasse gut gerüstet, um auch Packeis zu durchfahren und war auf unserer Tour für ca. 19 Tage unser Heim. Auf See, insbesondere der Überfahrt nach Antarktika und auf der Rückfahrt über Südgeorgien und Falkland haben wir viele Vorträge wissenschaftlicher Lektoren gehört und uns über Geschichte, Klima, Meer und Eis sowie die aufregende Tierwelt informiert.

    • Die Route

      Die Seekarte des Kapitäns mit der eingezeichneten Route

    • Wander-Albatross

      Albatrosse sind die größten Flugkünstler! Je mehr Wind (Sturm!),m desto besser! Dann gleiten Sie hoch hinauf, und stoßen wieder hinab bis auf die Meeresoberfläche, ohne mit den Flügeln zu schlagen. Wanderalbatrosse können Spannweiten über 3,50 Meter erreichen und gleiten tagelang ohne zu landen. Nahrung fischen sie direkt aus dem Meer. Es ist nachgewiesen, dass sie auf Nahrungssuche unter Umständen den ganzen Kontinent umrunden, bis sie wieder zur Fütterung der Jungen an die Nistplätze zurückkehren.

    • Silbersturmvogel

      Wie der Antarktis- und der Kapsturmvogel gehört der Silbersturmvogel mit ca. 120 cm Spannweite zu den kleineren Vertretern der Sturmvögel. Typisch für Sturmvögel ist die Röhrennase auf dem Schnabel. In dieser befinden sich Salzdrüsen, die das beim Trinken von Meerwasser aufgenommene Salz filtern und als hoch konzentrierte Salzlauge wieder ausscheiden. Gut zu sehen auch der Tropfen konzentrierte Salzlauge an der Spitze des Schnabels!

    • Albatross

      Ein mächtige Albatross segelt über das Meer

    • Buckelwal

      In der Antarktis hat man vom Schiff aus beste Gelegenheiten, Wale zu beobachten. Viele Wale, darunter Buckelwale, Orcas und Zwergwale, sind im antarktischen Sommer auf Nahrungssuche in diesen Gewässern

    • Wie ein Fingerabdruck

      Die Schwanzflossen der Wale haben individuelle Muster, hier gut zu sehen. Diese sind für jedes Tier einzigartig, und Fotos der Schwanzflossen werden von Meeresbiologen katalogisiert und dienen der Identifikation eines Individuums. Sozusagen das Äquivalent eines Fingerabdrucks eines Wals.

    • MS Hamburg

      Auf der zweiten Reise war die MS Hamburg unser Schiff. Etwa doppelt so groß wie die FRAM (ca. 400 Passagiere) fährt sie neben üblichen Kreuzfahrtrouten rund um die Welt auch in die Antarktis. Dafür hatte sie dieses Mal auch wissenschaftliche Lektoren und Anlandungsboote an Bord.

    • Wrack

      Im Hafen von Ushuaia liegt ein Wrack und erinnert uns daran, dass wir an Kap Horn vorbei in die Drake Passage fahren werden, die als die wildesten Gewässer weltweit gelten.

    • Kapsturmvogel

      Während der ca. 2tägigen Überfahrt von Südamerika an die Küste der Antarktis gibt es viel zu sehen: eine Vielzahl kleinen und großen Seevögeln begleiten unser Schiff.

    • Antarktissturmvogel

      Der kleine Sturmvogel ist etwas so groß wie eine Taube und ein typischer Brutvogel der Antarktis.

    • Riesensturmvogel

      Der Riesensturmvogel erreichen eine Spannweite von bis zu 2 Metern und gehören zu den größeren Vertretern der Gattung.

    • Buckelwal

      Ein Buckelwal nah an unserem Schiff

    • Ein Fotografen-Traum

      Die Schwanzflosse eines abtauchenden Buckelwals zu fotografieren ist wohl der Traum jedes Fotografen hier. Dieses Exemplar tat uns den Gefallen und präsentierte sich Bestens.

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