Port Lockroy

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Port Lockroy liegt auf einer kleinen Insel westlich des Grahamlands auf der antarktischen Halbinsel. Das britische Militär richtete 1944 in Port Lockroy eine Basis ein, die bis 1962 aktiv blieb. Die Basis wurde inzwischen in ein Museum umgewandelt.

Das „Penguin Post Office“ ist das südlichste Postamt der Welt und der meistbesuchte Touristenort der Antarktis.

Besucher können Briefe und Postkarten über den roten Briefkasten im Bransfield House absenden, aber es kann Wochen dauern, bis sie ankommen.

Um Port Lockroy hat sich eine größere Kolonie von Eselspinguinen angesiedelt und man überwacht seit 1996 die Brutgewohnheiten der Population, einschließlich der Auswirkungen des Tourismus. Als Teil der Studie ist die Hälfte der Insel für Besucher gesperrt.

Die auf den ersten Blick erstaunliche Erkenntnis aus den Studien ist: der Tourismus ist positiv für den Bruterfolg der Pinguine!

In der den Touristen zugänglichen Hälfte gibt es mehr Nester und Küken, so erzählten uns die drei Forscherinnen auf der Station. Wahrscheinlich liegt dies daran, dass die Besucher die Küken "süß" finden und den größten Feind der Pinguine verscheuchen: die Skua, die große antarktische Raubmöwe.

Demnach ist der Tourismus gut für Pinguine, aber schlecht für die Skuas. Diese wollen schließlich auch ihre Jungen groß ziehen. Ein neutraler Eingriff des Tourismus in die Natur ist eben nicht möglich.

Extreme Gefahr!

Bei der Rückfahrt von Port Lockroy aufs Schiff erlebe ich die gefährlichste Situation der Reise aus unmittelbarer Nähe! Während unserer Überfahrt ertönt plötzlich ein Knacken. Wir haben schon oft donnernde Geräusche gehört, wenn Spalten in Gletschern in Bewegung geraten. Kaum beachtenswert?

Die unglaubliche Erfahrung unserer Expeditionsleiterin Anja und der Bootsbesatzung rettet uns. Sekundenbruchteile nach dem Knacken tönt Anjas Stimme aus dem Funkgerät: "Go away, go away..." Unser Boot gibt Vollgas und dreht in einem scharfen Bogen um.

Gefühlte 30 Sekunden später bricht plötzlich ein Stück dieses Eisbergs ab und der ganze Eisberg kippt, rotiert und dreht sich um. Riesige Eismassen kommen in Bewegung und erzeugen Tsunami-ähnliche Wellen. Gleichzeitig tauchen gewaltige Eismassen aus dem Wasser auf. Man bedenke, der Eisberg war unter Wasser ca. 8mal größer als der sichtbare Teil, und dies kommt durch das Umdrehen plötzlich an die Oberfläche! Vor dem noch ruhigen Eisberg eines unserer winzigen Bootchen zum Vergleich! Eine tödliche Gefahr, der wir durch Anjas Erfahrung rechtzeitig entkommen sind.

Woher Anja wusste, was dieses Knacken bedeutete? Sie habe viel über Eis gelernt während sie bei den Inuit lebte, war ihre einfache Antwort

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